Vor etwa einem Jahr kam eine alleinerziehende Mutter, nennen wir sie Anna, zu mir in die Beratung.
Sie wirkte erschöpft, fast verzweifelt. Anna hatte zwei kleine Kinder, arbeitete in einem schlecht bezahlten Job und fühlte sich ständig überfordert. Sie wusste, dass sie etwas ändern musste, aber sie hatte keine Ahnung, wo sie anfangen sollte.
Sie kam zu mir, weil sie hörte, dass ich als zertifizierte Supervisorin, Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstütze.
In unserer ersten Sitzung erzählte sie mir von ihren Herausforderungen. Neben den finanziellen Sorgen war sie auch emotional ausgebrannt. Sie fühlte sich gefangen zwischen den Bedürfnissen ihrer Kinder und dem ständigen Druck, das Geld für ihre kleine Familie zu verdienen. Doch als sie von ihren Fähigkeiten und Interessen sprach, sah ich sofort Potenzial:
Sie hatte in der Vergangenheit als Verwaltungsassistentin gearbeitet und konnte gut mit Menschen umgehen. Allerdings hatte sie aufgrund der Kinder eine längere Pause in ihrem Beruf eingelegt und war unsicher, ob sie den Wiedereinstieg schaffen würde.
DU SCHAFFST DAS!
1. Schritt:
Zunächst ging es darum, Annas Selbstvertrauen aufzubauen. Ich half ihr, die positiven Aspekte ihrer Situation zu erkennen: die Stärke, die sie bewies, indem sie sowohl Mutter als auch Versorgerin war, und ihre Fähigkeit, Probleme zu bewältigen. Gemeinsam arbeiteten wir an einer klaren Vision für ihre Zukunft. Anna war nicht glücklich in ihrem aktuellen Job, aber sie wusste nicht, wie sie es schaffen sollte, einen besseren zu finden.
2. Schritt:
Der nächste Schritt war, ihre beruflichen Fähigkeiten zu aktualisieren. Wir erstellten einen Plan, wie sie sich neben der Kinderbetreuung weiterbilden konnte. Ich zeigte ihr online verfügbare Kurse, die sich mit ihren bisherigen Erfahrungen ergänzten und sie in Richtung eines besseren Jobs führen würden. Sie begann, diese Kurse in ihrem eigenen Tempo zu absolvieren, und ich unterstützte sie dabei, ihre Fortschritte zu reflektieren und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn es anstrengend wurde.
3. Schritt:
Parallel dazu sprachen wir über Strategien zur besseren Organisation ihres Alltags. Ich half ihr dabei, Routinen zu schaffen, die ihr mehr Raum für Selbstfürsorge ließen, und zeigte ihr, wie sie kleine Auszeiten finden konnte, um ihre Energie zu tanken.
ERGEBNISSE:
Nach einigen Monaten intensiver Arbeit und vielen Gesprächen nahm Anna ihre ersten Bewerbungsgespräche wahr. Sie war immer noch unsicher, aber es war klar, dass sie an Selbstbewusstsein gewonnen hatte. Einige Rückschläge in der Bewerbungsphase entmutigten sie kurzfristig, doch wir arbeiteten weiter daran, diese Rückschläge als Lernchancen zu sehen.
Schließlich bekam Anna ein Jobangebot in einer kleinen Firma als Büromanagerin – ein Job, der nicht nur besser bezahlt war, sondern ihr auch erlaubte, flexiblere Arbeitszeiten zu haben und mehr Zeit für ihre Kinder zu finden.
EMOTION:
Der Moment, in dem sie mir sagte, dass sie den Job bekommen hatte, war unglaublich bewegend. Sie hatte nicht nur einen beruflichen Erfolg erreicht, sondern auch einen persönlichen:
Sie hatte gelernt, an sich zu glauben und sich als Mutter und als Frau in ihrem Beruf zu behaupten.
Für mich als Mentorin war dieser Prozess ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Menschen nicht nur in ihren beruflichen Zielen zu unterstützen, sondern ihnen auch dabei zu helfen, ihre innere Stärke zu entdecken und zu nutzen. Anna hat gezeigt, wie viel Kraft in jedem Einzelnen steckt, wenn man den Mut findet, den ersten Schritt zu gehen – und sich die richtige Unterstützung holt.
Und ich... ich freue mich, schlussendlich eine schöne Freundschaft geschlossen zu haben!
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